Olivenöl gehört zu den beliebtesten Speiseölen der Welt – nicht nur wegen seines unverwechselbaren Geschmacks, sondern auch aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile. Doch immer wieder hört man, dass Olivenöl zum Braten ungeeignet sei. Stimmt das wirklich? Hier erfährst du, wie du Olivenöl richtig verwendest und ob es sich auch für heiße Pfannen eignet.
Olivenöl und Hitze: Die Fakten
Der entscheidende Punkt beim Braten mit Olivenöl ist sein Rauchpunkt. Der Rauchpunkt ist die Temperatur, bei der das Öl zu rauchen beginnt und ungesunde Stoffe wie Acrylamid entstehen können.
- Extra Natives Olivenöl: Rauchpunkt bei etwa 160–190 °C.
- Raffiniertes Olivenöl: Rauchpunkt bei etwa 210–230 °C.
Extra natives Olivenöl (die hochwertigste Variante) hat einen niedrigeren Rauchpunkt, weil es naturbelassen ist und viele Pflanzenstoffe enthält. Raffiniertes Olivenöl hingegen wurde verarbeitet und hält höhere Temperaturen aus.
Fazit: Olivenöl kann zum Braten verwendet werden, solange die Temperatur unter dem jeweiligen Rauchpunkt bleibt. Für besonders hohe Temperaturen, wie sie beim scharfen Anbraten oder Frittieren auftreten, ist es jedoch weniger geeignet.
Wann eignet sich Olivenöl?
1. Zum sanften Anbraten
Olivenöl eignet sich hervorragend für das Anbraten bei mittlerer Hitze, zum Beispiel für:
- Gemüse
- Fisch
- Eierspeisen
2. Zum Backen und Schmoren
Durch die gleichmäßige, moderate Hitze im Backofen bleibt Olivenöl stabil und kann problemlos verwendet werden – es verleiht deinen Gerichten sogar eine angenehme Note.
3. Für kalte Gerichte
Die volle Geschmacksvielfalt entfaltet Olivenöl in kalten Speisen:
- Dressings für Salate
- Dips wie Hummus
- Marinaden für Fleisch oder Gemüse
Wann lieber ein anderes Öl verwenden?
1. Beim Frittieren
Beim Frittieren werden Temperaturen von bis zu 180–200 °C erreicht. Extra natives Olivenöl ist hierfür nicht ideal, da es seinen Rauchpunkt schnell erreicht und dabei Aromen sowie wertvolle Nährstoffe verliert. Verwende stattdessen hoch erhitzbare Öle wie:
- Rapsöl
- Sonnenblumenöl
- Kokosöl
2. Beim scharfen Anbraten
Für Steak oder andere Speisen, die bei sehr hoher Temperatur scharf angebraten werden, greife lieber zu raffiniertem Olivenöl oder anderen hitzebeständigen Ölen.
Gesundheitliche Vorteile von Olivenöl
Olivenöl hat zahlreiche Vorteile, vor allem, wenn es in seiner extra nativen Form verwendet wird:
- Reich an Antioxidantien: Schützt die Zellen vor oxidativem Stress.
- Gesunde Fettsäuren: Enthält einfach ungesättigte Fettsäuren, die gut fürs Herz sind.
- Entzündungshemmend: Polyphenole und andere Pflanzenstoffe können Entzündungen im Körper reduzieren.
Wichtig: Diese Vorteile bleiben am besten erhalten, wenn Olivenöl kalt verwendet oder nur schonend erhitzt wird.
Tipps für den Umgang mit Olivenöl
- Die richtige Hitze: Verwende Olivenöl bei mittlerer Hitze und vermeide es, das Öl in der Pfanne rauchen zu lassen.
- Auf Qualität achten: Hochwertiges, extra natives Olivenöl hat einen intensiveren Geschmack und bietet mehr gesundheitliche Vorteile.
- Lagerung: Lagere Olivenöl kühl, dunkel und gut verschlossen, damit es nicht ranzig wird.
- Mischen mit anderen Ölen: Für hohe Temperaturen kannst du Olivenöl mit hitzebeständigeren Ölen mischen.
Fazit: Olivenöl – ja, aber mit Bedacht
Olivenöl eignet sich durchaus zum Braten, solange du die Hitze im Auge behältst. Extra natives Olivenöl ist ideal für sanftes Anbraten, Backen und kalte Speisen. Für sehr hohe Temperaturen, wie sie beim Frittieren oder scharfen Anbraten entstehen, solltest du jedoch auf raffinierte Varianten oder andere Öle zurückgreifen.
Bleib flexibel in der Küche und nutze Olivenöl dort, wo es seine Aromen und gesundheitlichen Vorteile am besten entfalten kann!